Credit Suisse Group AG: Vom Himmel gefallen und aus der Asche auferstanden
Nachdem die CS-Aktie in den letzten beiden Handelswochen im September in den sozialen Medien sogar mit "Lehman Brothers" verglichen wurde, schloss die zweitgrösste Schweizer Bank die erste Woche des vierten Quartals im grünen Bereich ab.
Der krasse Vergleich, der auf den Plattformen Twitter und Reddit kursierte, die sich unter Kleinanlegern zu bevorzugten Knotenpunkten des Gedankenaustauschs entwickelt haben, hatte seinen Ursprung in einem starken Rückgang der risikoreichsten Anleihen der CS in Verbindung mit einem entsprechenden Anstieg der Kosten für Ausfallversicherungen in einem Ausmaß, das die Anleger an 2008 erinnerte und das Kurs-Buchwert-Verhältnis der Aktie unter 0,30 drückte.
Obwohl CEO Ulrich Körner mit der Q3-Präsentation am 27. Oktober die Wiederbelebungsstrategie der CS ankündigen wollte, die auf die Umstrukturierung abzielt, die die Bank nach den zahlreichen Skandalen, wie z.B. dem 5,1-Milliarden-Dollar-Desaster im Zusammenhang mit der Implosion von Archegos Capital, herbeigesehnt hatte, musste die Bank früher handeln.
Am Freitag, dem 7. Oktober, kaufte die Credit Suisse vorrangige Anleihen im Wert von 3 Milliarden Dollar zurück, um den Anlegern ihre finanzielle Stabilität zu versichern.
Im Gegensatz zu den Anlegern in den sozialen Medien stellten sich traditionelle Banken wie JPMorgan und Citigroup auf die Seite der Bank, und das Wall Street Journal verglich die CS lieber mit der Deutschen Bank des Jahres 2016 - ein Turnaround sei nicht ohne Opfer möglich und brauche Zeit, sei aber nicht unrealistisch; vor allem, wenn sich die CS auf ihr Kerngeschäft konzentriere: Wealth Management für die Ultra-Reichen.
Trotz des Risikos, Aktionäre und Mitarbeiter mit Aktienoptionen durch die Ausgabe neuer Aktien zur Finanzierung der Restrukturierung zu verärgern, bleibt Körner optimistisch und stellt die Bank als einen aufsteigenden Phönix dar, der auf lange Sicht tragfähig sein wird. Anhand der Daten, die wir für die Credit Suisse erhoben haben, können wir diese Metapher aus einer ESG-Perspektive untermauern, indem wir einen Rückgang in allen Bereichen der CO2-Emissionen und der Wasserentnahme sowie einen starken Anstieg der Geschlechtervielfalt feststellen.
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