Nachhaltigkeit: Was sind Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen?
Emission ist nicht gleich Emission. Die Messung verschiedener Arten von Treibhausgasemissionen ist zentral für die Beurteilung der Nachhaltigkeit von Unternehmen. Um bessere Analysen zu ermöglichen, werden Emissionen in 3 Kategorien – den sogenannten Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen – eingeteilt.
Seit dem späten 20. Jahrhundert wurde die Senkung von Treibhausgas-Emissionen ein internationales Thema.
Kurz nach dem Kyoto-Protokoll von 1997, in dem sich die Staaten diesbezüglich Ziele setzten wurde klar, dass die Messung der Zielerreichung einheitlich ablaufen soll.
Daraus entstand das GHG-Protokoll (Green House Gas Protocol). Darin wird mit diversen Richtlinien vorgeschrieben, wie die Emissionen gemessen werden sollen.
Dabei werden Emissionen in drei Kategorien unterteilt. Doch was ist der Unterschied zwischen Scope 1, Scope 2 und Scope 3?
Scope 1-Emissionen
Scope 1-Emissionen sind direkte Emissionen. Sie stammen aus Quellen, die direkt vom Unternehmen kommen. Diese werden nochmals in vier Kategorien eingeteilt:
- stationäre Verbrennung (z.B. Kraftstoffe, Heizquellen),
- mobile Verbrennung (z.B. Pkw, Lkw),
- flüchtige Emissionen (z.B. Klimaanlagen) und
- Prozessemissionen (z.B. Fabrikdämpfe, Chemikalien).
Scope 2-Emissionen
Scope 2-Emissionen sind indirekte Emissionen von eingekaufter Energie. Scope 2-Emissionen sind wohl eine der häufigsten Emissionsarten weltweit. Eingekauft wird diese Energie sehr oft in Form von Strom. Indirekt sind die entstandenen Emissionen dann, weil eingekaufter Strom ausserhalb erzeugt wird. Andere Scope 2-Emissionen können z.B. von eingekauftem Dampf, oder Wärme und Kälte stammen.
Scope 3-Emissionen
Scope 3-Emissionen sind indirekte Emissionen, die die Wertschöpfungskette eines Unternehmens unmittelbar beeinflussen. Hier unterscheidet das GHG Protocol zudem zwischen vorgelagerten und nachgelagerten Emissionen.
Vorgelagerte Emissionen sind Emissionen, die vor dem Einkauf eines Guts oder der Beziehung einer Dienstleistung für das Unternehmen entstanden sind. Sie geschahen, bevor das Unternehmen gehandelt hat, und entstanden aus der Herstellung des gekauften Guts oder der Erbringung der bezogenen Dienstleistung.
Nachgelagerte Emissionen sind Emissionen, die nach dem Verkauf eines Guts oder der Erbringung einer Dienstleistung durch das Unternehmen entstanden sind. Sie geschahen, nachdem das Unternehmen gehandelt hat, und entstanden aus der Benutzung des verkauften Guts oder der Erbringung der dargebotenen Dienstleistung.
Alle Scope 3-Emissionen sind mit der Geschäftstätigkeit des Unternehmens verbunden.
Die GGX analysiert die entstandenen Emissionen von Unternehmen in Form von Rohdaten und bezieht diese in ihre ESG-Ratings ein.
Über den Author
Mauro Baumann ist Lernender bei der St.Galler Kantonalbank und absolvierte im Rahmen des KV4.0-Praxisjahr ein Praktikum bei der Global Green Xchange. Er interessierte sich schon früh für die Welt der Anlagen mit einem Interesse das wohl niemals ausgeschöpft sein wird.