Teures Öl und Gas – diese Alternativen hast du
Die Preise für Öl und Erdgas gehen durch die Decke. Alternative Heizungen bieten die Möglichkeit, Kosten zu sparen – und etwas Gutes für die Umwelt zu tun.
Noch geniessen wir die warmen Temperaturen und freuen wir uns über jede Abkühlung von oben. Doch der nächste Winter kommt, und das bedeutet: Bald werden die Heizungen wieder aufgedreht.
Dieses Jahr geht das ans Geld. Denn die Energiemärkte befinden sich nach wie vor auf einem sehr hohen Preisniveau. Die teuren Preise sind vor allem eine Folge des Ukrainekriegs. Doch auch der steigende Bedarf in der Post-Pandemie macht Öl und Gas zu einem gefragten Gut.
Preisanstieg bei Pellets moderat
Natürlich kann man sich nun in Wolldecken einwickeln, das Cheminée anfeuern und auf diese Weise versuchen, die Heizkosten in Grenzen zu halten. Das jedoch dürfte für die meisten keine Option sein.
Auf längere Sicht nachhaltig wäre es ohnehin, die Hausse an den Öl- und Gasmärkten als Motivation für einen Umstieg auf alternative Heizformen zu nutzen. Zumal per 2033 neue Öl- und Gasheizungen ohnehin nur noch 10 kg CO2 / m2 EBF ausstossen dürfen. Ab 2043 sind neue fossil betriebene Heizungen gar nicht mehr zulässig, und für Neubauten gilt dieses Verbot bereits ab Inkraftsetzung des CO2-Gesetzes. Zudem sind alternative Heizungen von der Preistreiberei an den Ölmärkten weniger stark betroffen.
Der Pelletmarkt etwa lässt sich von den steigenden Heizöl-, Gas- und Strompreisen erstaunlich wenig beeinflussen. Zwar sind die Pellet-Preise in den letzten Monaten stark gestiegen – im Vergleich zu fossilen Energien sind sie aber noch immer einigermassen stabil. Diese Stabilität von Holzenergie-Brennstoffen hat Tradition: Eine unabhängige Erhebung des Portals pelletpreis.ch zeigt, dass sich die Pelletpreise seit 2008 kaum von den Preiskapriolen der fossilen Energieträger beeinflussen liessen.
Pellets sind also nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine kostengünstigere Alternative zur Ölheizung – obwohl deren Anschaffung eher teuer ist. Danach aber kann man Kosten sparen. Zumal Pellet- wie Ölheizungen funktionieren. Selbst angeliefert werden sie per Tankwagen. Dieser pumpt die Pellets per Schlauch in den Lagerraum.
Wärmepumpen für Neubauten attraktiv
Eine weitere Alternative ist Heizen mittels Wärmepumpe. Alle Wärmepumpen haben gemeinsam, dass sie verfügbare und erneuerbare Energiequellen nutzen, um thermische Energie zu gewinnen. Durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe macht sie das zu besonders umweltfreundlichen und im Unterhalt wirtschaftlichen Heizungen.
Wärmepumpen haben den Vorteil, dass sie nur einen Stromanschluss brauchen, keine Brennstoffe. Besonders effizient arbeiten sie in gut gedämmten Neubauten mit grossen Flächen für Fussbodenheizungen. So braucht der Heizkreislauf am wenigsten Wärme, um das Haus oder die Wohnung warm zu halten.
Eine lohnende Investition
Weitere Vorteile von Wärmepumpen sind: Man kann wählen, woraus die Pumpe ihre Wärme bezieht – Luft, Grundwasser oder Erdreich. Ausserdem kann sie als einzige Heizung nicht nur wärmen, sondern auch kühlen. Vor allem im Betrieb durch Ökostrom kann man so seinen CO2-Fussabdruck deutlich senken.
Auch das ist ein gutes Argument, um die relativ hohen Investitionskosten zu rechtfertigen. Denn auf lange Sicht lohnt sich die Mehrinvestition. Fürs eigene Portemonnaie – und für die Umwelt erst recht.
Über den Author
Lukas Rüttimann ist Journalist, Copywriter und Storyteller. Er hat für zahlreiche Schweizer Zeitungen und Zeitschriften gearbeitet, in unterschiedlichen Funktionen vom Reporter bis zum Chefredaktor. Als Freelancer deckt er ein breites Spektrum ab, wobei ihm nachhaltige, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Themen besonders am Herzen liegen. Lukas Rüttimann hat u.a. in den USA gelebt, wohnt und arbeitet heute aber von Zürich aus.