Martin Raab

Verwaltungsrat, Vorsitzender des Ratings Committee, Mitglied des Index Committee.

Martin hat sich bereits in jungen Jahren mit dem «Wall Street Virus» infiziert und startete konsequenterweise im Jahr 1996 seine berufliche Karriere mit einer facettenreichen Bankausbildung. Seine kreative Ader und die Leidenschaft für Grafik, Design und Web lebte er nach Dienstschluss aus. So gründete er mit 18 Jahren sein erstes Unternehmen mit seinem Azubi-Kollegen. Anschliessend erweiterte der gebürtige Allgäuer seinen regionalen Fokus und sein Wissensspektrum durch Karrierestationen in München und London. Dort durfte Martin im institutionellen Asset Management wertvolles Rüstzeug lernen. Highlights waren u.a. die Betreuung des Kuwait Investment Office sowie die erfolgreiche Lancierung einer Emissionsplattform für ein deutsches Infrastrukturförderinstitut - entgegen aller Wetten, inmitten der Finanzmarktkrise 2008. Bei der BayernLB verantworte er einen reibungslosen Neuproduktprozess für Aktien- und Rohstoffprodukte. Das Interesse für Alternative Investments und Finanzinnovation begleiten ihn seit dieser Zeit.

Nach den Gesetzen der Aerodynamik kann eine Hummel nicht fliegen. Das weiss die Hummel nicht, und tut's einfach.

Martin Raab

Die Perspektive zu ändern ohne den Fokus auf die Finanz- und Anlagewelt gelang Martin mit seinem Wechsel in die Welt der Finanzmedien. So war er bis 2018 Executive Director bei Derivative Partners in Zürich, dem führenden Schweizer Finanzmedienunternehmen und amtete als Chefredaktor des payoff magazine. Während der Content-Steuerung begann Martin sich aktiv mit Nachhaltigen Anlagen, Impact Investments und dem was heute als ESG bekannt ist, auseinanderzusetzen.

Inzwischen ist er wieder bewusst zu seinen beruflichen Wurzeln im Portfolio Management zurückgekehrt und in der Geschäftsleitung für ein bedeutendes Family Office tätig. Dort kümmert er sich schwerpunktmässig im Investment Office um «grüne Performance-Zahlen».

Als transatlantischer Zeitgenosse ist Martin einer der Gründungspartner des Vermögensverwalters Sugarwood Financial Partners mit Hauptsitz in Charlotte/North Carolina und betreute für die New York Stock Exchange die Lancierung von Amerika's erstem Dynamic Asset Allocation Index. Sein Profil wird von einem Fakultätsabschluss in Betriebswirtschaft an der TU München und der Zusatzausbildung als Chartered Alternative Investment Analyst abgerundet.

In der Freizeit ist Martin mit seiner Familie an Stränden oder hohen Gipfeln am Erholen, mit dem E-Bike unterwegs oder bei seinen diversen Hobbies auf kreativer Regeneration. Kulinarische Genüsse mit lokalen Zutaten aus der Region Schwyz-Zug-Zürich gehören ebenso zum nachhaltigen Lifestyle von Martin. Die «Southern Style BBQs» auf der Raabschen Terrasse in Feusisberg sind bereits jetzt legendär.

5 Fragen an Martin Raab

Welche Bereiche deckst Du bei der GGX ab?

Ich darf als Teil meines Mandats bei der GGX insbesondere meine Produkt- und Indexing-Expertise einbringen sowie Inputs für die Erweiterung der Plattformdienste. Im Bereich Ratings bin ich Teil des Gremiums, das sich um innovative Ansätze für ESG-Ratings kümmert.

Was waren deine ESG-Momente?

Bei meiner ersten USA-Reise wunderte ich mich, warum in New York City Handwerker bei laufendem Motor ihren Zmittag machten - die Vorzüge der Klimaanlage im Van überwogen offenbar der klimaneutralen Idee einfach unter einem Baum oder im Schatten der Häuserschlucht Pause zu machen. Ebenso die Ölkatastrophe von Deep Water Horizon im Jahr 2010 war extrem aufrüttelnd. Die Spätfolgen sehe ich jedes Jahr in Florida in Form von Ölresten an Steinen am Strand. Irrwitztige Risiken wie Tiefwasserbohrungen sind ein gutes Beispiel, was künftig ad acta gelegt werden muss auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ökobilanz.

Wo siehst Du das grösste Potenzial für eine nachhaltigere Welt?

Jeder Mensch - egal, ob in der Schweiz oder einem Entwicklungsland - kann tagtäglich durch sein Tun oder Lassen beim Thema Umwelt- und Artenschutz aktiv mithelfen das Ruder zum besseren herumreissen. Für Unternehmen und Regierungen gilt: Kleine, konkrete Schritte sind besser als vollmundige Ankündigungen, die am Ende nicht umgesetzt werden können.

Was stört Dich am meisten in der ESG Diskussion?

Lobbygetriebene Zerredung warum nicht so schnell konkrete Schritte z.B. im Bereich Nahrungsmittel und Tierschutz geschehen kann. Gerade in der EU ist da ein wahnsinniger Knoten an Lethargie. Ferner sollte uns allen klar sein, dass nicht nur das Produkt am Ende - zum Beispiel das E-Automobil - nur so grün sein kann, wie dessen Produktion und dessen Recycling. Alle sollten beim Thema ESG mehr Fragen stellen.

Was machst Du im Alltag für mehr Nachhaltigkeit?

Wir haben in der Schweiz den Vorteil bei unserem privaten Konsum, Transport und sogar beim Strom voll auf Nachhaltigkeit setzen zu können. Wir sind noch nicht perfekt aber haben unser Familienleben erheblich auf biologische und ökologische Aspekte optimiert: Fleisch kommt seit über 10 Jahren ausschliesslich vom lokalen Metzger oder in nachweislicher Bio-Qualität, konventionelle Kunststoff-Flaschen sind aus der Nutzung verbannt und Stromsparen ist in der gesamten Familie kein Lippenbekenntnis. Bei der Mobilität versuchen wir Strecken und Einkäufe so gut wie möglich zu planen und optimieren, um nicht dreimal in der Woche in die gleiche Migros zu fahren.